Wann lohnt sich eine Rechtsschutzversicherung?

Einleitung

Viele Arbeitnehmer fragen sich: Wann lohnt sich eine Rechtsschutzversicherung? Schließlich ist sie mit laufenden Beiträgen verbunden, die gut überlegt sein wollen. Gleichzeitig kann ein arbeitsrechtlicher Streitfall schnell mehrere Tausend Euro kosten. Wir erklären Ihnen, wann und für wen sich eine Rechtsschutzversicherung lohnt – und wann nicht.


1. Was ist eine Rechtsschutzversicherung überhaupt?

Eine Rechtsschutzversicherung ist dazu da, das finanzielle Risiko eines Rechtsstreits abzufedern. Sie übernimmt – je nach Police – Anwaltskosten, Gerichtskosten, Zeugengebühren und auch Gutachterkosten. Im Arbeitsrecht kommt es häufig zu Kündigungsschutzklagen oder Streitigkeiten über Abmahnungen, Lohn oder Arbeitszeugnisse.

Wichtig zu wissen: Das Gesetz schreibt keine Rechtsschutzversicherung vor. Sie ist also freiwillig – aber in vielen Fällen sinnvoll.


2. Welche Kosten übernimmt sie?

Das Gesetz regelt in § 91 ZPO (Zivilprozessordnung), dass grundsätzlich die unterliegende Partei die Kosten des Rechtsstreits tragen muss. Doch gerade im Arbeitsrecht gilt eine Besonderheit: In der ersten Instanz trägt jede Partei ihre Anwaltskosten selbst, egal ob sie gewinnt oder verliert (§ 12a ArbGG).

Das bedeutet: Wenn Sie eine Kündigungsschutzklage führen, zahlen Sie Ihren Anwalt aus eigener Tasche – es sei denn, Ihre Rechtsschutzversicherung springt ein.

🔹 Unser Tipp: Achten Sie darauf, dass Ihre Police auch Arbeitsrecht abdeckt.


3. In welchen Fällen lohnt sich eine Rechtsschutzversicherung besonders?

Ob sich eine Rechtsschutzversicherung lohnt, hängt von Ihrem persönlichen Risiko ab. Typische Situationen, in denen sich eine Police auszahlt:

  • Kündigungen oder Abmahnungen: Ein Verfahren vor dem Arbeitsgericht kann schnell teuer werden.
  • Konflikte mit dem Arbeitgeber: Etwa bei ausstehenden Lohnzahlungen, Mobbing oder ungerechten Zeugnissen.
  • Familien- oder Mietrecht: Viele Versicherer bieten Kombi-Pakete an, die auch andere Lebensbereiche absichern.

Das Bundesarbeitsgericht (BAG, Urteil vom 20.06.2019 – 2 AZR 456/18) hat mehrfach betont, dass gerade bei Kündigungen oft nur gerichtliche Klagen helfen. Ohne Versicherung bleibt vielen der Gang vor Gericht zu teuer.


4. Worauf sollten Arbeitnehmer beim Abschluss achten?

Nicht jede Rechtsschutzversicherung ist gleich. Achten Sie auf folgende Punkte:

  • Wartezeit: In der Regel besteht eine Wartezeit von 3 Monaten, bevor der Versicherungsschutz greift. Bei bereits bestehenden Konflikten zahlt die Versicherung nicht.
  • Versicherungssumme: Diese sollte ausreichend hoch sein, um auch längere Verfahren abzudecken.
  • Selbstbeteiligung: Viele Tarife enthalten eine Selbstbeteiligung pro Fall – vergleichen Sie hier genau.
  • Leistungsumfang: Stellen Sie sicher, dass Arbeitsrecht explizit eingeschlossen ist.

🔹 Unser Tipp: Lassen Sie Ihre Situation individuell prüfen – wir helfen Ihnen gern bei der Auswahl.


5. Unser Fazit: Wann lohnt sich eine Rechtsschutzversicherung?

Wann lohnt sich eine Rechtsschutzversicherung? Wenn Sie als Arbeitnehmer ein gewisses Risiko für arbeitsrechtliche Konflikte sehen – zum Beispiel in unsicheren Branchen oder bei befristeten Verträgen. Auch wer keine Rücklagen hat, um hohe Anwaltskosten spontan zu stemmen, ist mit einer Rechtsschutzversicherung gut beraten.

Wir erleben immer wieder, dass sich Mandanten ohne Versicherung vor einer Klage scheuen – aus Angst vor den Kosten. Mit einer Rechtsschutzversicherung haben Sie die Sicherheit, Ihre Rechte ohne finanzielles Risiko durchzusetzen.

Wir sind für Sie da! Kontaktieren Sie uns jetzt: