Inhalt
1. Einleitung
Viele Arbeitnehmer fragen sich, worin genau der Unterschied zwischen Bonus und Tantieme liegt – vor allem, wenn diese Begriffe im Arbeitsvertrag auftauchen. Beide Begriffe stehen für zusätzliche Vergütungen, doch sie folgen unterschiedlichen Regeln und Zielsetzungen. Gerade bei variabler Vergütung ist es wichtig zu wissen, worauf man Anspruch hat – und wann nicht.
In diesem Artikel erklären wir die wichtigsten Unterschiede zwischen Bonus und Tantieme – klar, verständlich und mit Blick auf Ihre Rechte als Arbeitnehmer.
2. Was ist ein Bonus?
Ein Bonus ist eine freiwillige Sonderzahlung des Arbeitgebers, mit der in der Regel besondere Leistungen oder das Erreichen bestimmter Ziele honoriert werden. Dabei kann es sich z. B. um einen Jahresabschlussbonus, einen Vertriebsbonus oder eine Einmalprämie handeln.
Wichtig: Oft ist ein Bonus nicht garantiert, sondern freiwillig – es sei denn, er ist vertraglich zugesichert oder wird über Jahre regelmäßig gezahlt, sodass ein Anspruch durch sogenannte betriebliche Übung entstehen kann.
Merksatz: Ein Bonus ist meist eine leistungs- oder erfolgsbezogene Sonderzahlung – aber kein sicherer Anspruch ohne vertragliche Grundlage.
3. Was ist eine Tantieme?
Die Tantieme ist eine Gewinnbeteiligung – also ein variabler Vergütungsbestandteil, der meist in leitenden Positionen oder bei Gesellschafter-Geschäftsführern zur Anwendung kommt. Sie bemisst sich in der Regel prozentual am Jahresgewinn des Unternehmens oder am Gewinn einer bestimmten Geschäftseinheit.
Tantiemen sind meist vertraglich geregelt, z. B. im Geschäftsführer-Anstellungsvertrag oder im Arbeitsvertrag von Führungskräften. Es handelt sich also um eine regelmäßige, leistungsunabhängige Beteiligung am Unternehmenserfolg – nicht zwingend an individuellen Leistungen gekoppelt.
Merksatz: Eine Tantieme ist eine vertraglich vereinbarte Beteiligung am Unternehmenserfolg – typisch für Führungspositionen.
4. Die wichtigsten Unterschiede im Überblick
Merkmal | Bonus | Tantieme |
---|---|---|
Grundlage | meist freiwillig oder Zielvereinbarung | vertraglich geregelte Gewinnbeteiligung |
Abhängigkeit vom Erfolg | individuelle Leistung oder Teamziele | Unternehmenserfolg |
Anspruch | nur bei Zusage oder betrieblicher Übung | bei vertraglicher Regelung |
Empfängerkreis | alle Arbeitnehmer möglich | meist Führungskräfte / Geschäftsführer |
Zeitpunkt der Zahlung | flexibel | meist jährlich nach Bilanz |
🔹 Unser Tipp: Prüfen Sie genau, ob Sie einen verbindlichen Anspruch auf Bonus oder Tantieme haben – und lassen Sie unklare Regelungen im Zweifel anwaltlich prüfen.
5. Steuer- und sozialversicherungsrechtliche Unterschiede
Sowohl Bonus als auch Tantieme gelten grundsätzlich als steuerpflichtiger Arbeitslohn nach § 19 EStG. Sie unterliegen daher der Lohnsteuer und sind sozialversicherungspflichtig – sofern Sie nicht Gesellschafter-Geschäftsführer mit besonderer Konstellation sind.
Bei Geschäftsführern mit Tantiemevereinbarung kann es in Einzelfällen zu einer Abgrenzung zwischen Arbeitsentgelt und Gewinnanteil kommen – was Auswirkungen auf die Sozialversicherungspflicht haben kann.
Merksatz: Bonus und Tantieme sind grundsätzlich lohnsteuer- und sozialversicherungspflichtig – Ausnahmen gelten nur für besondere GmbH-Konstellationen.
6. Unser Fazit zum Schluss
Bonus oder Tantieme – entscheidend ist, was im Vertrag steht. Während der Bonus häufig eine freiwillige Leistung ist, stellt die Tantieme eine vertraglich festgelegte Gewinnbeteiligung dar. Beide können attraktiv sein – aber auch rechtlich anspruchsvoll.
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