Was ist ein Bildungsgutschein?

Einleitung

Viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer stellen sich die Frage: Was ist ein Bildungsgutschein? Gerade wer arbeitslos ist oder von Arbeitslosigkeit bedroht wird, sucht oft nach Möglichkeiten, sich weiterzubilden, um die Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern. Das deutsche Sozialrecht sieht dafür den Bildungsgutschein als zentrales Instrument vor. Aber wie funktioniert er genau? Wer hat Anspruch und worauf müssen Sie achten?


1. Was ist ein Bildungsgutschein?

Ein Bildungsgutschein ist eine schriftliche Zusicherung der Agentur für Arbeit oder des Jobcenters, die Kosten für eine berufliche Weiterbildung ganz oder teilweise zu übernehmen. Rechtsgrundlage ist § 81 SGB III. Damit soll die berufliche Eingliederung unterstützt oder drohende Arbeitslosigkeit abgewendet werden.

Der Gutschein enthält Angaben wie Bildungsziel, Dauer der Maßnahme und den regionalen Geltungsbereich.


2. Wer kann einen Bildungsgutschein bekommen?

Grundsätzlich können Arbeitssuchende, von Arbeitslosigkeit bedrohte Beschäftigte oder Arbeitnehmer mit fehlendem Berufsabschluss einen Bildungsgutschein beantragen. Auch Menschen in Kurzarbeit oder mit drohender Qualifikationslücke haben eine Chance.

Das Gesetz (§ 81 Abs. 1 SGB III) stellt dabei auf die Notwendigkeit der Weiterbildung ab. Ein Rechtsanspruch besteht nicht, aber bei nachvollziehbarem Bedarf wird oft bewilligt.


3. Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein?

Wichtig ist, dass die Weiterbildung notwendig ist, um Arbeitslosigkeit zu beenden oder abzuwenden oder um einen Berufsabschluss nachzuholen. Die Maßnahme muss außerdem bei einem nach AZAV zertifizierten Bildungsträger stattfinden.

Die Agentur prüft individuell, ob Sie geeignet sind, die Maßnahme erfolgreich abzuschließen, und ob es keine anderen vorrangigen Fördermöglichkeiten gibt.


4. Was wird mit dem Bildungsgutschein gefördert?

Gefördert werden können Lehrgangskosten, Fahrtkosten, Kinderbetreuungskosten sowie in manchen Fällen Unterbringung und Verpflegung. Auch Prüfungsgebühren können abgedeckt sein.

Die Höhe hängt von den individuellen Umständen ab. Wichtig: Der Bildungsgutschein deckt in der Regel nur zertifizierte Maßnahmen, keine privaten Weiterbildungen ohne Anerkennung.


5. So beantragen Sie einen Bildungsgutschein

Der erste Schritt ist das Beratungsgespräch bei der Agentur für Arbeit oder dem Jobcenter. Bringen Sie Unterlagen mit, die zeigen, warum Sie die Weiterbildung brauchen: zum Beispiel Stellenanzeigen, Bewerbungsabsagen oder Nachweise über fehlende Qualifikationen.

Im Gespräch wird geprüft, ob die Maßnahme notwendig, geeignet und wirtschaftlich ist. Wird Ihr Antrag bewilligt, bekommen Sie den Gutschein schriftlich und können sich damit beim Bildungsträger anmelden.

🔹 Unser Tipp: Bereiten Sie sich gut vor – eine schlüssige Begründung erhöht die Erfolgschancen.


6. Unser Fazit zum Schluss

Ein Bildungsgutschein kann ein wertvoller Schlüssel sein, um wieder Fuß im Arbeitsmarkt zu fassen oder sich beruflich neu aufzustellen. Oft lohnt es sich, schon früh das Gespräch mit der Agentur zu suchen und sich nicht mit der ersten Ablehnung zufriedenzugeben.

Wir unterstützen Sie gerne dabei, wenn es um arbeitsrechtliche Fragen rund um Ihre Weiterbildung, Sperrzeiten beim ALG oder Ihre Rechte gegenüber dem Jobcenter geht. Zögern Sie nicht, uns anzusprechen.

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