Was ist ein Loyalitätsverstoß?

Einleitung

Viele Arbeitnehmer fragen sich, was ein Loyalitätsverstoß im Arbeitsrecht eigentlich ist. Immerhin spricht man häufig von der Treuepflicht – aber was passiert, wenn man sie verletzt? In diesem Artikel erfahren Sie, was ein Loyalitätsverstoß genau bedeutet, welche typischen Fälle es gibt und wann eine Kündigung drohen kann.


1. Was bedeutet ein Loyalitätsverstoß?

Ein Loyalitätsverstoß liegt vor, wenn Sie als Arbeitnehmer gegen Ihre arbeitsvertragliche Treuepflicht verstoßen. Das bedeutet: Sie handeln in einer Weise, die dem Arbeitgeber schadet oder schaden könnte. Diese Pflicht ergibt sich aus dem allgemeinen Grundsatz von Treu und Glauben (§ 242 BGB).

Die Loyalitätspflicht verpflichtet Arbeitnehmer, die berechtigten Interessen des Arbeitgebers zu wahren – auch über die reine Arbeitspflicht hinaus.


2. Welche Pflichten verletzen Arbeitnehmer dabei?

Die Treuepflicht umfasst viele Verhaltensregeln:

  • Verschwiegenheitspflicht: Betriebsinterne Informationen dürfen nicht weitergegeben werden (§ 17 UWG).
  • Verbot von Schmähkritik: Beleidigungen oder ehrverletzende Äußerungen über den Arbeitgeber sind unzulässig
  • Verbot von Wettbewerbstätigkeit: Arbeitnehmer dürfen während des laufenden Arbeitsverhältnisses keine Geschäfte betreiben, die in direkter Konkurrenz stehen (§ 60 HGB analog).

Ein Verstoß gegen diese Pflichten kann eine schwerwiegende Pflichtverletzung darstellen.

🔹 Unser Tipp: Vermeiden Sie jedes Verhalten, das den Arbeitgeber in ein schlechtes Licht rückt oder wirtschaftlich schädigt.


3. Beispiele für Loyalitätsverstöße

Einige typische Beispiele:

  • Sie verbreiten intern geheime Zahlen an Dritte.
  • Sie beleidigen Ihren Chef in sozialen Netzwerken.
  • Sie arbeiten heimlich für einen Konkurrenten.
  • Sie stellen bewusst falsche Behauptungen auf, die dem Ruf der Firma schaden.

Je nach Schwere kann ein Loyalitätsverstoß auch im privaten Umfeld (z. B. Social Media) Konsequenzen haben.


4. Rechtsfolgen: Abmahnung oder Kündigung?

Die arbeitsrechtlichen Folgen richten sich danach, wie schwer der Verstoß wiegt:

  • Bei leichten Verstößen wird in der Regel zunächst abgemahnt.
  • Bei schwerwiegenden oder wiederholten Loyalitätsverstößen kann sogar eine fristlose Kündigung gerechtfertigt sein (§ 626 BGB).

Das Bundesarbeitsgericht hat klargestellt: Schmähkritik oder schwere Beleidigungen können eine außerordentliche Kündigung rechtfertigen.


5. Was bedeutet das für Sie?

Wenn Ihr Arbeitgeber Ihnen einen Loyalitätsverstoß vorwirft, sollten Sie den Vorwurf nicht auf die leichte Schulter nehmen. Eine gut begründete Abmahnung kann später zur Kündigung führen. Oft ist es sinnvoll, sich frühzeitig rechtlich beraten zu lassen – gerade wenn eine fristlose Kündigung droht.

Wir unterstützen Sie dabei, Ihren Fall zu prüfen und gemeinsam eine passende Strategie zu entwickeln. Nehmen Sie gern Kontakt zu uns auf!

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