Inhalt
Einleitung
Viele Arbeitnehmer fragen sich: Was macht eigentlich mein Anwalt konkret im Gerichtssaal? Und worin besteht der Unterschied, ob man selbst hingeht – oder mit einem Fachanwalt für Arbeitsrecht an seiner Seite? In diesem Beitrag erklären wir Ihnen Schritt für Schritt, welche Aufgaben ein Fachanwalt in der Verhandlung übernimmt – und warum professionelle Vertretung oft entscheidend für den Erfolg ist.
1. Vorbereitung auf die Verhandlung
Ein Fachanwalt beginnt seine Arbeit nicht erst im Gerichtssaal, sondern bereits im Vorfeld. Er sichtet die Unterlagen, bewertet die Erfolgsaussichten und entwickelt eine individuelle Verhandlungsstrategie. Dabei spielt Erfahrung eine große Rolle: Welche Argumente haben beim jeweiligen Gericht gute Chancen? Gibt es taktische Überlegungen für einen frühen Vergleich?
Auch der Austausch mit dem Mandanten ist zentral. Ein guter Fachanwalt bespricht mit Ihnen vorab, worauf es ankommt, welche Ziele Sie haben – und was realistisch erreichbar ist.
Merksatz: Eine kluge Verhandlungsstrategie beginnt lange vor dem Gerichtstermin.
2. Taktisches Vorgehen in der Güteverhandlung
Der erste Gerichtstermin in Kündigungsschutzprozessen ist meist ein sogenannter Gütetermin (§ 54 Abs. 1 ArbGG). Ziel ist es, eine Einigung zu finden, bevor der Streit eskaliert. Hier ist Fingerspitzengefühl gefragt.
Ein Fachanwalt kennt die typische Denkweise der Richterinnen und Richter – und weiß, wie man gute Vergleiche verhandelt. Er erkennt, wann ein Angebot fair ist – oder ob noch „Luft nach oben“ ist. Gleichzeitig schützt er Sie davor, sich vorschnell zu billig zu verkaufen.
🔹 Unser Tipp: Lassen Sie Ihren Anwalt für sich sprechen – in Güteverhandlungen ist taktisches Schweigen manchmal Gold wert.
3. Verhalten im Kammertermin
Kommt es nicht zur Einigung, folgt der Kammertermin – eine förmliche Beweis- und Verhandlungsrunde mit ehrenamtlichen Richtern. Hier geht es darum, juristisch zu überzeugen.
Ein Fachanwalt trägt Ihre Argumente präzise und rechtssicher vor. Er beantragt Beweiserhebungen, hinterfragt die Angaben der Gegenseite und kennt die formalen Spielregeln – von Anträgen bis zum Umgang mit Zeugen.
Besonders wichtig: Er bleibt ruhig – auch wenn es emotional wird. Denn in der Verhandlung kann der Ton rauer werden, gerade bei Kündigungen oder Mobbingvorwürfen.
Merksatz: Wer seine Rechte durchsetzen will, braucht vor Gericht einen kühlen Kopf und eine starke Stimme.
4. Rolle bei einem gerichtlichen Vergleich
In vielen arbeitsrechtlichen Prozessen endet das Verfahren mit einem gerichtlichen Vergleich (§ 278 ZPO i. V. m. § 46 Abs. 2 ArbGG). Hier ist Ihr Anwalt Verhandlungsführer.
Er sorgt dafür, dass Ihre Interessen schriftlich gesichert werden: Abfindung, Zeugnisformulierung, Freistellung, Urlaubsabgeltung – all das muss sauber geregelt werden. Ein guter Fachanwalt denkt an Punkte, die Laien oft übersehen – z. B. Sperrzeiten beim Arbeitslosengeld.
🔹 Unser Tipp: Ein guter Vergleich spart nicht nur Nerven – sondern oft auch bares Geld.
5. Fachliche Einordnung und rechtlicher Hintergrund
Ein Fachanwalt für Arbeitsrecht ist nicht einfach nur „irgendein Anwalt“. Er muss laut § 43c BRAO besondere theoretische und praktische Kenntnisse nachweisen – und regelmäßig Fortbildungen besuchen. Er kennt zum Beispiel die aktuelle Rechtsprechung.
Das alles fließt in die Verhandlung ein – oft ohne dass Sie es bemerken. Was für Sie wie ein lockerer Vergleich aussieht, ist juristisch oft ein komplexes Puzzle.
Merksatz: Ein Fachanwalt erkennt rechtliche Risiken früh – und steuert die Verhandlung sicher in Ihrem Interesse.
6. Unser Fazit zum Schluss
Wenn es hart auf hart kommt, ist ein Fachanwalt in der Verhandlung Ihr Lotse im juristischen Sturm. Er schützt Ihre Rechte, verhandelt auf Augenhöhe mit dem Gericht und der Gegenseite – und behält auch in hitzigen Situationen einen kühlen Kopf.
Sie müssen diese Auseinandersetzung nicht allein führen. Wir stehen Ihnen gerne zur Seite – mit Erfahrung, Klarheit und dem richtigen Maß an Durchsetzungskraft.
Wir sind für Sie da! Kontaktieren Sie uns jetzt: