Wie beantrage ich Deckungsschutz?

Einleitung

Viele Arbeitnehmer fragen sich: Wie beantrage ich Deckungsschutz, wenn ein arbeitsrechtlicher Konflikt vor Gericht geht? Häufig steht am Anfang die Unsicherheit: Muss ich das selbst machen? Was übernimmt die Kanzlei? Und was, wenn die Versicherung ablehnt? Dieser Beitrag zeigt Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie richtig vorgehen – und warum es sich lohnt, frühzeitig einen Fachanwalt einzuschalten.


1. Was bedeutet Deckungsschutz?

Deckungsschutz ist die schriftliche Zusage Ihrer Rechtsschutzversicherung, die Kosten für Ihren Rechtsstreit ganz oder teilweise zu übernehmen. Im Arbeitsrecht betrifft das zum Beispiel Anwaltskosten, Gerichtskosten oder Gutachterkosten.

Das Gesetz sieht dabei vor, dass Sie nur dann Anspruch auf Kostenschutz haben, wenn der jeweilige Streitfall von Ihrem Vertrag gedeckt ist (§ 125 VVG). Wichtig: Manche Policen schließen bestimmte Bereiche aus, etwa Abfindungen oder Streitigkeiten während der Probezeit.


2. Wann brauchen Sie Deckungsschutz?

Im Arbeitsrecht ist Deckungsschutz vor allem bei Kündigungsschutzklagen, Mobbing oder Abmahnungen relevant. Aber auch bei Gehaltsstreitigkeiten, Versetzungen oder Zeugniskorrekturen kann eine Versicherung helfen.

Das Bundesarbeitsgericht hat in mehreren Urteilen klargestellt: Die Kostenübernahme ist oft der entscheidende Faktor, ob ein Arbeitnehmer sich traut zu klagen (BAG, Urteil vom 20.06.2019 – 8 AZR 125/18).

Unser Tipp: Schauen Sie vorab in Ihre Police. Sie finden dort, ob ein Arbeitsrechtsschutz vereinbart ist.


3. So beantragen Sie Deckungsschutz bei Ihrer Rechtsschutzversicherung

In der Praxis übernehmen wir das häufig für unsere Mandanten. Grundsätzlich gilt: Den Antrag auf Deckungsschutz können Sie auch selbst stellen – am besten schriftlich oder telefonisch beim Versicherer.

So gehen Sie vor:

  • Schildern Sie den Sachverhalt klar und knapp.
  • Geben Sie an, welche Maßnahme Sie planen (z. B. Kündigungsschutzklage nach § 4 KSchG).
  • Reichen Sie vorhandene Dokumente (z. B. Kündigungsschreiben, Abmahnung) direkt mit ein.

Viele Versicherungen bieten Online-Formulare oder Apps an. Wichtig: Holen Sie sich vorher eine Bestätigung der Kostenübernahme – erst dann ist Ihr Anwalt abgesichert.


4. Welche Unterlagen sind wichtig?

Damit Ihre Rechtsschutzversicherung schnell entscheiden kann, brauchen Sie:

  • Eine Kopie Ihres Arbeitsvertrags (falls relevant)
  • Die Kündigung, Abmahnung oder andere Schreiben
  • Den Schriftverkehr mit dem Arbeitgeber
  • Ihre Versicherungsnummer

Je besser die Unterlagen, desto schneller klappt die Bearbeitung. Verzögerungen entstehen oft, weil Informationen fehlen.


5. Was tun bei Problemen mit der Versicherung?

Manchmal lehnt die Versicherung den Deckungsschutz ab. Häufige Gründe sind:

  • Der Fall ist nicht versichert.
  • Die Frist wurde versäumt.
  • Es fehlt eine Erfolgsaussicht.

Wichtig zu wissen: Wenn die Versicherung die Deckung zu Unrecht ablehnt, können Sie sich wehren – notfalls mit einer Beschwerde bei der BaFin oder einer Klage. Hier lohnt sich anwaltliche Unterstützung. Wir prüfen gern, ob ein Widerspruch Aussicht auf Erfolg hat.


Unser Fazit zum Schluss

Wie beantrage ich Deckungsschutz? – Die Antwort lautet: möglichst früh, gut vorbereitet und mit professioneller Unterstützung. So vermeiden Sie böse Überraschungen bei den Kosten. Wenn Sie unsicher sind, ob Ihre Versicherung zahlt, sprechen Sie uns gern an. Wir helfen Ihnen dabei, die Deckungsanfrage korrekt zu stellen und notfalls Ihre Rechte gegenüber der Versicherung durchzusetzen.

Wir sind für Sie da! Kontaktieren Sie uns jetzt: