Inhalt
Einleitung
Viele Arbeitnehmer fragen sich: Wie verhalte ich mich richtig in einer Verhandlung vor Gericht – etwa im Gütetermin oder Kammertermin eines Kündigungsschutzverfahrens? Wie kann ich selbstbewusst auftreten, meine Interessen wahren und nicht über den Tisch gezogen werden?
Ob es um eine Abfindung, die Rücknahme einer Kündigung oder eine Vergleichslösung geht – das Verhandlungsgeschick kann entscheidend für das Ergebnis sein. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie in arbeitsgerichtlichen Verhandlungen klug agieren – und wo professionelle Hilfe den entscheidenden Unterschied machen kann.
1. Die Vorbereitung ist der halbe Sieg
Gehen Sie niemals unvorbereitet in eine Verhandlung. Machen Sie sich klar:
- Was ist Ihr Ziel? (z. B. Abfindung, Weiterbeschäftigung, gute Zeugnisformulierung)
- Was ist Ihre Verhandlungsmasse? (Beweismittel, gute Chancen im Prozess, Medienwirkung)
- Wo ist Ihre Schmerzgrenze?
Informieren Sie sich über das typische Vorgehen im Arbeitsgericht und die rechtliche Lage (§ 1 KSchG, § 4 KSchG). Ein Fachanwalt kann helfen, realistische Szenarien einzuschätzen.
Merksatz: Wer sein Ziel kennt, verhandelt strategischer.
2. Emotionale Kontrolle – Ihr Schlüssel zur Glaubwürdigkeit
Verhandlungen sind emotional – besonders, wenn es um die eigene Existenz geht. Doch: Wer emotional wird, verliert an Verhandlungsmacht.
Bleiben Sie ruhig, auch wenn die Gegenseite provoziert oder droht. Sätze wie: „Das ist jetzt nicht hilfreich. Ich möchte bei den Fakten bleiben.“ zeigen Haltung – ohne anzugreifen.
Ein Anwalt kann in solchen Momenten deeskalieren und gleichzeitig klar und bestimmt Ihre Interessen vertreten.
🔹 Unser Tipp: Emotional aufwühlen dürfen Sie sich – aber nicht im Gerichtssaal.
3. Taktiken in der Verhandlung: Spielräume klug nutzen
Im Gütetermin wird oft mit einer Vergleichszahl jongliert. Lassen Sie sich davon nicht aus der Ruhe bringen.
Häufige Taktiken:
- Arbeitgeber bieten „aus Kulanz“ eine kleine Abfindung – obwohl Ihre Chancen gut stehen.
- Es wird Druck gemacht: „Ansonsten ziehen wir das durch!“
Hier hilft es, nicht gleich zu reagieren. Besser: „Ich nehme das zur Kenntnis. Ich bespreche das mit meinem Anwalt.“
Merksatz: Nicht jeder Vorschlag ist ernst gemeint – manche sind nur Testballons.
4. Kommunikation mit Strategie – nicht aus dem Bauch heraus
Was Sie sagen (und wie Sie es sagen), kann Ihre Position stärken – oder schwächen.
Vermeiden Sie:
- Entschuldigungen („Ich wollte ja nicht klagen…“)
- Drohungen („Dann gehe ich an die Presse!“)
- Rechtfertigungen („Ich habe doch immer mein Bestes gegeben…“)
Setzen Sie lieber auf sachliche Klarheit und professionelle Distanz.
Beispiel: „Mir geht es nicht um Eskalation, sondern um eine faire Lösung.“
🔹 Unser Tipp: Souverän wirkt, wer innerlich ruhig und äußerlich klar ist.
5. Was tun bei unfairen Tricks?
Nicht selten wird versucht, Sie zu verunsichern:
- „Sie haben eh keine Chance.“
- „Das Gericht hat signalisiert, dass…“
- „Wir wissen, dass Sie schon woanders anfangen wollen.“
Lassen Sie sich nicht beirren. Solche Aussagen dienen oft nur dem Zweck, Sie mürbe zu machen.
Ein Anwalt erkennt diese Taktikspiele und kann sofort gegensteuern – sachlich, rechtlich fundiert und mit dem nötigen Biss.
Merksatz: Wer unfaire Spielchen erkennt, bleibt Herr der Lage.
Unser Fazit zum Schluss
Verhandeln vor Gericht ist kein Bauchgefühl – es ist Taktik, Timing und Erfahrung. Wer unvorbereitet, emotional oder zu nachgiebig auftritt, riskiert, unter Wert zu verhandeln.
Wenn Sie vor einer arbeitsrechtlichen Verhandlung stehen, empfehlen wir dringend: Holen Sie sich rechtliche Unterstützung. Wir kennen die Spielräume – und nutzen sie für Sie.
Wir sind für Sie da! Kontaktieren Sie uns jetzt: