Inhalt
Einleitung
Viele Arbeitnehmer fragen sich: Welche Rechte habe ich als Arbeitnehmer? Die Antwort ist vielschichtig – vom Anspruch auf einen schriftlichen Arbeitsvertrag bis hin zu Urlaub, Arbeitszeitregelungen oder Kündigungsschutz. Wir zeigen Ihnen in diesem Beitrag die wichtigsten Rechte, die Ihnen nach deutschem Arbeitsrecht zustehen. So wissen Sie, worauf Sie bestehen können – und wann es sich lohnt, anwaltlichen Rat einzuholen.
1. Das Wichtigste vorab: Ihre Rechte als Arbeitnehmer im Überblick
Als Arbeitnehmer genießen Sie in Deutschland einen umfassenden arbeitsrechtlichen Schutz. Dieser ergibt sich aus dem Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB), dem Arbeitszeitgesetz (ArbZG), dem Bundesurlaubsgesetz (BUrlG), dem Kündigungsschutzgesetz (KSchG) und vielen weiteren Gesetzen.
Merksatz: Das deutsche Arbeitsrecht stellt Arbeitnehmer unter einen besonderen Schutz – auch gegen willkürliche Maßnahmen des Arbeitgebers.
2. Recht auf Arbeitsvertrag und transparente Bedingungen
Nach § 2 Nachweisgesetz (NachwG) haben Sie Anspruch darauf, dass die wesentlichen Arbeitsbedingungen schriftlich festgehalten werden. Dazu zählen Arbeitsort, Arbeitszeit, Vergütung, Urlaubstage und Kündigungsfristen.
Unser Tipp: Fordern Sie Ihren Arbeitsvertrag immer schriftlich ein und prüfen Sie diesen genau. Im Zweifel helfen wir Ihnen gern dabei.
Merksatz: Ein mündlicher Arbeitsvertrag ist zwar gültig, aber ohne schriftliche Fixierung oft schwer durchsetzbar.
3. Recht auf Vergütung und pünktliche Lohnzahlung
Sie haben Anspruch auf die vereinbarte Vergütung. Nach § 614 BGB muss Ihr Lohn grundsätzlich spätestens zum Monatsende gezahlt werden. Zudem gilt seit 2015 der gesetzliche Mindestlohn (§ 1 MiLoG). Verstöße dagegen sind unzulässig.
Merksatz: Ihr Gehalt muss pünktlich gezahlt werden – notfalls können Sie Lohn einklagen.
4. Arbeitsschutz: Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz
Ihr Arbeitgeber ist verpflichtet, für einen sicheren Arbeitsplatz zu sorgen (§ 618 BGB, Arbeitsschutzgesetz). Dazu zählen ergonomische Arbeitsmittel, Unfallverhütungsvorschriften und regelmäßige Unterweisungen.
Merksatz: Ihre Gesundheit hat am Arbeitsplatz oberste Priorität.
5. Arbeitszeit und Pausen – Ihre Ansprüche
Das Arbeitszeitgesetz (ArbZG) regelt, dass Sie höchstens acht Stunden pro Tag arbeiten dürfen (§ 3 ArbZG). Nach sechs Stunden steht Ihnen eine Pause zu (§ 4 ArbZG).
Merksatz: Überstunden müssen klar geregelt und in der Regel bezahlt oder ausgeglichen werden.
6. Urlaubsanspruch: So viel Erholung steht Ihnen zu
Nach dem Bundesurlaubsgesetz haben Sie Anspruch auf mindestens 24 Werktage Erholungsurlaub pro Jahr bei einer Sechs-Tage-Woche (§ 3 BUrlG). Für die Fünftagewoche sind das in der Regel 20 Arbeitstage.
Merksatz: Urlaub dient der Erholung – nehmen Sie ihn in Anspruch!
7. Mitbestimmungsrechte und Betriebsrat
In Betrieben mit mindestens fünf wahlberechtigten Arbeitnehmern kann ein Betriebsrat gewählt werden (§ 1 BetrVG). Dieser vertritt Ihre Interessen gegenüber dem Arbeitgeber – z. B. bei Arbeitszeit, Kündigungen oder sozialen Angelegenheiten.
Merksatz: Der Betriebsrat ist Ihr Sprachrohr im Unternehmen.
8. Kündigungsschutz – was Sie wissen müssen
Das Kündigungsschutzgesetz schützt Sie vor sozial ungerechtfertigten Kündigungen (§ 1 KSchG). Besonders stark sind Schwangere (§ 17 MuSchG), Schwerbehinderte (§ 168 SGB IX) und Betriebsratsmitglieder (§ 15 KSchG) geschützt.
Das Bundesarbeitsgericht (BAG, Urteil vom 20.06.2019 – 2 AZR 456/18) hat bestätigt: Bei fehlerhafter Sozialauswahl ist eine Kündigung unwirksam.
Merksatz: Prüfen Sie jede Kündigung sorgfältig – oft lohnt sich der Gang zum Anwalt.
9. Unser Fazit: Was bedeutet das für Sie?
Ihre Rechte als Arbeitnehmer sind vielseitig – und sie schützen Sie vor willkürlichen Maßnahmen und unfairer Behandlung. Wichtig ist, dass Sie Ihre Rechte kennen und im Zweifel durchsetzen. Wir helfen Ihnen dabei, Ihre Ansprüche zu prüfen und notfalls gerichtlich durchzusetzen. Sprechen Sie uns gern an.
Wir sind für Sie da! Kontaktieren Sie uns jetzt: