Wie lange dauert eine Abfindungsverhandlung?

Einleitung

„Wie lange dauert das Ganze eigentlich?“ – Diese Frage hören wir oft von Arbeitnehmern, die eine Kündigung erhalten haben oder einen Aufhebungsvertrag prüfen. Die Dauer einer Abfindungsverhandlung kann stark variieren – zwischen wenigen Tagen und mehreren Monaten ist alles möglich. Entscheidend ist, wie verhandelt wird – direkt mit dem Arbeitgeber, über einen Anwalt oder vor Gericht.


1. Was versteht man unter einer Abfindungsverhandlung?

Unter einer Abfindungsverhandlung versteht man die kommunikativen und rechtlichen Gespräche zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber, mit dem Ziel, eine einmalige Zahlung zum Ausgleich des Arbeitsplatzverlusts zu vereinbaren.

Typische Auslöser:

  • Kündigung
  • Geplante betriebsbedingte Umstrukturierung
  • Aufhebungsvertrag im Raum
  • Vergleich vor dem Arbeitsgericht

2. Abhängig vom Weg: Vergleich, Aufhebungsvertrag oder Klage?

Die Dauer hängt maßgeblich davon ab, welcher Weg gewählt wird:

WegDurchschnittliche Dauer
Direktverhandlung mit Arbeitgeberwenige Tage bis 2 Wochen
Aufhebungsvertrag über Anwaltca. 1–4 Wochen
Kündigungsschutzklage & Vergleichca. 4–12 Wochen (Regeltermin nach § 61a ArbGG)

Gerade bei einer Kündigung kann die Verhandlung gezielt über die Klage geführt werden – etwa um den Druck auf den Arbeitgeber zu erhöhen.

🔹 Unser Tipp: Wenn Sie vor Ablauf der 3-Wochen-Frist Klage erheben (§ 4 KSchG), haben Sie oft die besten Chancen auf eine lukrative Einigung.


3. Wie lange dauern Abfindungsverhandlungen in der Praxis?

In der Praxis sind folgende Zeiträume üblich:

  • Schnelle Aufhebungsverhandlungen: Arbeitgeber möchte rasch Rechtssicherheit – Abschluss innerhalb von 1 Woche möglich.
  • Standardfall mit Anwalt: Nach der Kündigung wird ein erstes Schreiben aufgesetzt, Fristen gesetzt, ggf. Klage eingereicht – Dauer ca. 3–6 Wochen.
  • Gerichtlicher Vergleich: Oft im ersten Gütetermin erzielt – dieser findet meist ca. 4 Wochen nach Klageerhebung statt.

Wenn beide Seiten ernsthaft verhandeln, ist nach spätestens 2 Monaten eine Einigung realistisch – außer das Verfahren wird bewusst in die Länge gezogen.


4. Was beschleunigt – und was verzögert den Prozess?

Beschleunigende Faktoren:

  • Klarer Verhandlungswille beider Seiten
  • Einschaltung eines Anwalts mit Erfahrung
  • Bereitschaft zu einem frühen Vergleich

Verzögernde Faktoren:

  • Uneinigkeit über Höhe, Zeugnis oder Fristen
  • Arbeitgeber wartet auf Gerichtstermin
  • Betriebsrat oder Rechtsabteilung sind involviert
  • Schlecht vorbereitete Arbeitnehmer – keine Unterlagen, keine Ziele, keine Strategie

🔹 Unser Tipp: Je früher Sie sich rechtlich beraten lassen, desto schneller kommen Sie zu einem guten Ergebnis.


5. Unser Fazit zum Schluss

Die Dauer einer Abfindungsverhandlung hängt davon ab, wie klar die Verhältnisse sind und wie professionell verhandelt wird. Zwischen einer Woche und drei Monaten ist alles möglich – mit Anwalt an Ihrer Seite gehen die Verhandlungen meist schneller und erfolgreicher über die Bühne.

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