Inhalt
Einleitung
Viele Arbeitnehmer erleben in Gesprächen mit dem Arbeitgeber ein Machtungleichgewicht – vor allem, wenn es um sensible Themen wie Kündigung, Abfindung oder Aufhebungsverträge geht. Doch: Wer sich gut vorbereitet und strategisch klug verhält, kann durchaus auf Augenhöhe verhandeln – auch ohne juristische Ausbildung. In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen, wie Sie Ihre Position stärken und unangenehme Verhandlungen selbstsicher führen.
1. Warum Verhandlungen auf Augenhöhe so wichtig sind
Verhandlungen auf Augenhöhe schaffen Respekt, Vertrauen und bessere Ergebnisse. Wer sich einschüchtern lässt oder vorschnell ein Angebot annimmt, verschenkt oft bares Geld oder rechtliche Vorteile. Auf Augenhöhe verhandeln heißt nicht, aggressiv aufzutreten – sondern klar, souverän und informiert.
Merksatz: Wer seinen Wert kennt und kommuniziert, verhandelt erfolgreicher.
2. Die richtige Vorbereitung: Informationen sind Macht
Bevor Sie in ein Gespräch gehen, sollten Sie wissen:
- Welche Rechte habe ich (z. B. Kündigungsschutz nach § 1 KSchG)?
- Was ist mein Ziel? (z. B. höhere Abfindung, bessere Zeugnisformulierung)
- Was ist meine Verhandlungsbasis? (z. B. Betriebszugehörigkeit, Leistung, Kündigungsrisiko des Arbeitgebers)
Recherchieren Sie zur üblichen Höhe von Abfindungen, schauen Sie in Ihren Arbeitsvertrag, und bereiten Sie sich auf typische Argumente des Arbeitgebers vor.
🔹 Unser Tipp: Je besser Sie vorbereitet sind, desto leichter fällt es Ihnen, ruhig und selbstsicher aufzutreten.
3. Typische Strategien von Arbeitgebern – und wie Sie reagieren können
Arbeitgeber nutzen in Verhandlungen häufig Taktiken wie:
- Zeitdruck erzeugen („Das Angebot gilt nur heute“)
- Verunsicherung („Wenn Sie nicht unterschreiben, wird es teuer“)
- Überrumpelung („Bitte hier sofort unterschreiben“)
Lassen Sie sich davon nicht einschüchtern. Sie haben das Recht, Bedenkzeit zu verlangen – und bei wichtigen Dokumenten wie Aufhebungsverträgen sollten Sie niemals spontan unterschreiben.
Merksatz: Seriöse Arbeitgeber geben Ihnen Zeit zum Nachdenken – alles andere ist ein Warnsignal.
4. Selbstbewusst kommunizieren: So behalten Sie die Kontrolle
Achten Sie auf Ihre Körpersprache und Sprache:
- Sprechen Sie klar und ruhig
- Vermeiden Sie Rechtfertigungen („Ich brauche die Abfindung, weil …“)
- Stellen Sie Fragen, statt sich zu verteidigen („Wie kommen Sie auf diese Höhe der Abfindung?“)
- Nehmen Sie sich Zeit: Schweigen ist ein starkes Verhandlungstool
Machen Sie klar: Sie entscheiden selbst, was Sie unterschreiben – nicht der Arbeitgeber.
🔹 Unser Tipp: Formulierungen wie „Ich werde das rechtlich prüfen lassen“ verschaffen Ihnen Respekt – und Zeit.
5. Wann Sie professionelle Hilfe einschalten sollten
Spätestens wenn es um rechtlich verbindliche Dokumente wie Abwicklungs- oder Aufhebungsverträge geht, sollten Sie einen Anwalt hinzuziehen. Auch bei einer drohenden Kündigung ist frühzeitiger rechtlicher Beistand entscheidend, um Verhandlungsspielräume zu erkennen und zu nutzen.
Ein Anwalt kann:
- Die Verhandlung professionell übernehmen
- Fallstricke im Vertrag erkennen
- Ihre Abfindung erhöhen
- Sperrzeiten beim Arbeitslosengeld vermeiden
Merksatz: Gute Verhandlungsführung ist juristische Strategie – keine Glückssache.
6. Unser Fazit zum Schluss
Verhandeln auf Augenhöhe ist möglich – auch gegenüber Vorgesetzten, Personalleitung oder Geschäftsführung. Voraussetzung ist: Kenntnis der eigenen Rechte, eine klare Strategie und notfalls rechtliche Unterstützung.
👉 Wenn Sie unsicher sind, wie Sie ein Gespräch führen oder einen Vertrag einschätzen sollen: Wir stehen Ihnen zur Seite – mit Erfahrung, Strategie und Durchsetzungskraft.
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